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Donnerstag, 20. April 2017

Professoren meinen, finanzielle Bildung für Studenten sei rassistisch

Strom kommt aus der Steckdose und Geld aus dem Automaten

Von Jillian Kay Melchior für www.HeatSt.com, 20. April 2017

Studenten, die letztes Jahr ihren Abschluss gemacht haben hatten im Schnitt über 37.000 Dollar an Schulden, und darin sind Kreditkartenschulden noch nicht eingerechnet. Eine aktuelle Umfrage der Citizens Bank zeigt, dass fast sechs von zehn Millenials es bereuen, Schulden angehäuft zu haben und auch, dass es vielen an Wissen mangelt, ihre Schulden zu reduzieren, oder um kluge finanzielle Entscheidungen zu treffen.

Die Universitäten bieten nun Kurse in finanzieller Bildung an, was teilweise auf Initiative von Politikern oder gar des Bildungsministeriums geschieht. Allerdings sind diese Kurse rassistisch - zumindest meinen dies zwei Professoren, die kürzlich einen Aufsatz in der Fachzeitschrift der Federal Reserve Bank von St. Louis veröffentlichten.

In dem von William A. Darity von der Duke Universität und Darrick Hamilton von der New School Universität geschrieben Aufsatz heisst es, dass die Kurse zu finanzieller Bildung voraussetzen, dass das Problem darin bestünde, dass es farbigen Menschen an finanziellem Verantwortungsbewusstsein oder finanziellem Kenntnissen mangelt. Darity und Hamilton [beide übrigens schwarz, d.Ü.] schreiben:


"Das Problem mit dieser Art von Sprache ist die implizite Annahme, dass die rassische Wohlstandslücke eine Frage der finanziellen Bildung und der finanziellen Entscheidungen ist, und nicht eine der Herkunft oder der Struktur... Am Ende wird als zentrales Problem der schwarzen Gemeinschaft nicht die tiefsitzende Struktur des Rassismus und der Ungleichheit definiert, sondern vielmehr interne Defizite bei Schwarzen selbst und der Fokus verschiebt sich auf eine Politik der Erziehung der schwarzen Familie."

Das wahre Problem besteht laut Darity und Hamilton viel eher darin, dass zu viele schwarze und hispanische Studenten mit einem Nachteil beginnen: Sie sind arm, haben kein Geld und daher sind auch Programme zur finanziellen Bildung irrelevant für sie.

Eine nichtrassistische Lösung wäre: Steuerzahler sollten in sogenannte "Babyanleihen" für Kinder einzahlen, die in Familien mit niedrigem Einkommen geboren werden, wie Darity und Hamilton vorschlagen. Wenn diese Kinder dann das Alter für die Universität erreichen, dann stünde je nach Wohlstand der Familie, pro Kopf ein Bundesfond von 20-60.000 Dollar zur Verfügung, der für Bildung oder unternehmerische Aktivitäten zur Verfügung stünde.





Im Original: Study: It’s Racist to Teach Students Financial Literacy
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